Herzlich Willkommen!

Sie haben mich auf einem Berg getroffen und den QR-Code gescannt, weil ich mit meinen Gerätschaften beschäftigt war und nicht erklären konnte, was ich hier mache.

Ich bin Funkamateur, mein Rufzeichen ist DL3TU, und sehr wahrscheinlich hatte ich gerade eine Funkverbindung zu einem Funker-Kollegen irgendwo auf der Welt. Vielleicht haben Sie sich eben gefragt:
Was macht die Angelrute auf dem Berg?

2020-06-12 12.58.30

Die „Angelrute“, die Sie hier sehen, ist Teil einer Antenne. Bei genauem Hinschauen kann man einen dünnen Draht erkennen. Damit stellen wir Funkamateure Verbindungen in alle Welt her. Dies geschieht zum Beispiel auf Kurzwelle mit Morsezeichen oder Sprechfunk.
Das Ganze funktioniert unabhängig von Internet und Mobilfunkbetreibern und klappt auch bei Stromausfall.
Weil das Funkgerät aus einem Akku versorgt wird, ist die Sendeleistung ziemlich gering: Fünf bis zehn Watt, sind üblich; das entspricht etwa der Leistung einer guten Fahrradlampe. Bereits damit lassen sich Funkkontakte quer durch Europa herstellen. Es gelingen aber auch regelmäßig Kontakte mit anderen Kontinenten. Das geschieht abhängig von Tages-und Jahreszeit, Sonnenaktivität und Zustand des Erdmagnetfelds, dem sog. „Funkwetter“.

Ist der Empfang hier oben besonders gut?

Ja, das liegt aber nicht nur an der Höhe, sondern auch daran, dass hier die Störungen durch elektronische Geräte geringer sind als zu Hause. Aber das alleine ist nicht der Grund, weshalb jemand seine Funkausrüstung auf einen Berg trägt.
Es geht auch um die Freude am Wandern und am Funken in der Natur. Außerdem um die Pflege von Freundschaften, denn viele „Bergfunker“ kennen sich seit Jahren.
Schließlich lockt die Herausforderung, seine Ausrüstung möglichst leicht zu machen und immer weiter zu verbessern. Mit etwas Geschick kann man ein Gewicht von unter zwei Kilogramm erreichen. Die Funkanlage daheim wiegt oft mehr als das Zehnfache.

Bergwandern + Funken = SOTA

SOTA-logo

Summits On The Air heißt übersetzt in etwa „Gipfel auf Sendung“ und ist eine Outdoor-Variante des Hobbys Amateurfunk. Funkamateure tragen ihre Funkgeräte, Akkus und Antennen auf einen Berg und nehmen von dort Kontakt zu Freunden auf, die entweder auf einem anderen Gipfel oder an der heimischen Funkstation auf den Bergkameraden warten.

Spielregeln:

1) Der achtsame Umgang mit der Natur ist für alle Teilnehmer selbstverständlich. Umweltschutz ist fester Bestandteil von SOTA!

2) Der Aufstieg zum Gipfel und der Transport der Ausrüstung erfolgen ausschließlich mit Muskelkraft.

3) Derjenige, der von einem Gipfel funkt, und diejenigen, die Funkkontakt mit ihm herstellen, erhalten dafür Punkte. Das Erreichen von 1000 Punkten gilt als bedeutender Meilenstein und wird nicht selten in der Community gefeiert.

Wer hat’s erfunden?

SOTA wurde im März 2002 von Funkamateuren in England und Wales ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es weltweit mehr als 10.000 Funkamateure, die dieses Hobby teilen.

http://www.sota.org.uk

Vielen Dank für Ihr Interesse!